“Der Schutz von Delfinen und Walen und ihrem Lebensraum liegt so sehr wie nie in den Händen der Menschen. Er muss aber auch in ihren Herzen liegen.”

Die Welt erfährt derzeit mehrfache von der Menschheit verursachte globale Krisen, die den Lebensraum Erde zunehmend an seine ökologischen Grenzen bringen. Als Verursachende können und wollen wir aber auch zur Lösung beitragen.

Die Erkenntnisse wissenschaftlicher Forschung und unsere Erfahrungen aus mehr als 25 Jahren Arbeit im Meeresschutz zeigen, dass diese Krisen grundlegend mit der Loslösung vieler Menschen von der Natur beziehungsweise ihrer Mitwelt zusammenhängen. Wir erkennen auch, dass diese Trennung mit den aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen immer weiter fortschreitet, scheinbar als “normal” angesehen wird und herkömmliche Ansätze im Meeresschutz dem nicht entgegenwirken. Hier gilt es, eine neue Richtung einzuschlagen. 

M.E.E.R. möchte einen Bewusstseinswandel mitgestalten, der die Verbindung von Mensch und Natur spürbarer macht. 

Alternative Ansätze spiegeln sich in unseren Aktivitäten bei der Bildungsarbeit, in der Forschung, in Umweltschutz und Politik sowie bei der Gestaltung der Begegnung mit dem Meer und seinen Lebewesen wider. Unsere Arbeit auf La Gomera verdeutlicht, dass diese Begegnungen mit wildlebenden Delfinen und Walen beim sanften Whale Watching dabei unterstützen können, eine solche Verbindung zu erleben.

Wale und Delfine werden mittlerweile von der Wissenschaft als intelligente und empfindsame Wesen mit individuellen Charakteren erkannt. Ihre komplexen Sozialstrukturen basieren primär auf Gemeinschaft und Zusammenhalt. Sie geben ihr Wissen von Generation zu Generation weiter und haben auf diese Weise über Jahrmillionen eigene Formen von Tradition und Kultur ausgebildet. Somit sind sie uns Menschen in vielen Bereichen ähnlicher, als den meisten bewusst ist.

Indem wir von ihnen und unseren Begegnungen lernen, können wir uns neue Geschichten auch über uns selbst erzählen. Dafür sind Narrative notwendig, welche Gemeinschaft, Mitgefühl und die Fähigkeit zu Frieden in den Mittelpunkt stellen. Mit einer von diesen Werten getragenen Haltung erkennen wir uns als Teil der Natur und gestalten ein respektvolles Miteinander. Dies bringen wir auch mit einer achtsamen Sprache zum Ausdruck, die Lebewesen und Naturräume wertschätzt, anstatt sie zu Ressourcen zu degradieren.

Diese Ansätze lassen sich auch auf andere Lebewesen übertragen und auf verschiedenste gesellschaftliche Kontexte anwenden. Gemeinsam können wir einen Bewusstseinswandel gestalten, der weit über den Meeresschutz hinausgeht.