Die Gewässer vor La Gomera bieten optimale Bedingungen für umfangreiche Feldstudien an Cetaceen. Nur wenige Meilen vor der Küste erreicht das Meer eine Tiefe von 1000 Metern und mehr. Hier handelt es sich in erster Linie um ein pelagisches (von der Küste unabhängiges) Habitat, was auch durch die Anwesenheit reiner Hochsee-Arten wie Pottwale und Schnabelwale unterstrichen wird. Große Tümmler, Pilotwale und Rauzahndelfine leben hier ganzjährig in ortstreuen Populationen. So finden wir ausgesprochen gute Bedingungen, um Verhaltensbeobachtungen durchzuführen, welche sonst nur mit wesentlich größerem Aufwand möglich wären.
Da vor La Gomera viele verschiedene Arten vorkommen, können wir einen zwischenartlichen Vergleich unter identischen Bedingungen durchführen. Außerdem sind die Wale hier nie gejagt worden und die Whale Watching Branche hält sich zumindest auf La Gomera noch in Grenzen, so dass sich die Tiere relativ unvoreingenommen den Menschen und ihren Booten gegenüber verhalten. Vergleichbare Bedingungen kann man nur an wenigen Orten der Welt finden.
Forschung mit hohem Anwendungswert
Eines der Hauptziele der Studie ist es, die Bedeutung der Gewässer um La Gomera für die Cetaceen abzuschätzen. Die Sichtungsdaten vergrößern das Wissen über die Walpopulationen der kanarischen Inseln. Die Dokumentation der Interaktionen sind besonders relevant für das Management von Whale Watching-Aktivitäten. Unsere Ergebnisse machen es möglich, artenspezifische Walbeobachtungsregeln zu erarbeiten. Außerdem sind sie hilfreich, um sich angemessen in der Nähe von Walen und Delfinen zu verhalten und auf diese Weise die negative Beeinflussung des Whale Watching auf das natürliche Verhalten einer Gruppe von Walen zu reduzieren.
Darüber hinaus erweitern die Resultate unsere Kenntnisse über einige weniger bekannte Arten wie den Rauzahndelfin (der vor La Gomera regelmäßig anzutreffen ist).
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