Whale Watching

Worauf muss man als Whale Watcher achten?

Es ist gar nicht so schwer, zwischen sanftem und unsanftem Whale Watching zu unterscheiden, wenn man sich ein paar grundlegende Aspekte verinnerlicht. Der gewissenhafte Whale Watcher informiert sich bereits vor der Tour, am besten sogar noch vor seiner Reise, über die Möglichkeiten der Walbeobachtung, die in dem jeweiligen Land bestehen.
Sowohl Forschung und Öffentlichkeitsarbeit sollten prinzipiell integraler Bestandteil jeglicher Whale Watching-Aktivitäten sein. Whale Watching bietet ein großes Potenzial, die Tiere parallel zur reinen Beobachtung zu erforschen. Betreiber sollten daher mit Wissenschaftlern, Universitäten oder Schutzorganisationen kooperieren oder ein eigenes System zur Datenerfassung entwickeln.
Die Auswahl des Ortes ist eine elementare Entscheidung. Der Charakter des Tourismus vor Ort gibt bereits Hinweise auf mögliche problematische Zustände. Handelt es sich um eine Hochburg des Massentourismus oder ein Gebiet weitab der Zivilisation?
Achten Sie darauf, ob und wie viel Informationen ihnen angeboten wird! Im Idealfall gibt es eine Art Besucher-Informationszentrum, wo man Filme anschauen kann, Poster und wissenschaftliche Ergebnisse aushängen oder verschiedene Exponate und Ausstellungen zu bewundern sind. Faltblätter und Broschüren sind gute Medien, die den Touristen mit auf den Weg gegeben werden können. Am effektivsten sind Vortrags- oder Informationsveranstaltungen, bei denen persönliche Erfahrungen vermittelt und Fragen direkter beantwortet werden.

Beachten Sie unbedingt folgende Punkte, bevor sie auf Walbeobachtung gehen:

  • Wie steht es mit der Umweltpolitik im Zielland?
  • Gibt es gesetzliche Regelungen für den Whale Watching-Tourismus?
  • Wie viele Touristen bzw. wie viele Whale Watcher kommen jährlich an diesen Ort?
  • Gibt es die Möglichkeit, die Tiere von Land aus zu beobachten?
  • Wie groß ist das Ausmaß des generellen Boots- und Schiffsverkehrs?

So können sie abschätzen, ob möglicherweise Gedränge herrscht und man nicht von vorne herein in einen größeren Touristenstrom gerät. Wenn Sie dann vor Ort sind, lohnt es sich, folgende Aspekte genauer in Betracht zu ziehen:

  • Wie viele Whale Watching-Boote werden eingesetzt?
  • Welche Geschwindigkeit erreichen die Whale Watching-Boote?
  • Wie viele Betreiber gibt es, herrscht zwischen ihnen evtl. starke Konkurrenz?
  • Werden von mehreren Häfen in derselben Gegend Touren angeboten? Wenn ja, haben sie alle die selbe(n) Popula-tion(en) im Visier?
  • Wie werden die Tiere beworben? Welche Vermarktungsstrategie wird verfolgt?
  • Ist die Beobachtung der Tiere der Mittelpunkt der Tour, oder werden sie als eine von mehreren Annehmlichkeiten gepriesen?
  • Ist Forschung in die Whale Watching-Aktivitäten integriert, und ist evtl. jemand an Bord, der eine solche Aufgabe übernimmt?
  • Gibt es naturkundlich ausgebildete “Guides” an Bord?
  • Werden Ihnen Informationen zur Lebensweise der Tiere angeboten? Sind diese Informationen aussagekräftig? Werden z.B. aktiv Filme gezeigt oder Broschüren ausgeteilt und sonstige Vertiefungs-möglichkeiten offeriert? Gibt es ein Besucherzentrum?
  • Kennt man die Regulationen (sofern solche bestehen)? Wie sehen diese Verhaltensregeln aus? Werden Sie als Tourist darüber informiert?
  • Machen sich die Betreiber Gedanken darüber, dass Whale Watching-Tourismus auch ein Störfaktor für die Tiere sein kann? Wie reagiert man auf “kritische” Fragen?
  • Gibt es einen freiwilligen Verhaltenskodex der Betreiber (Code of conduct)?
  • Sind die Boote mit technischen Mitteln ausgestattet, die Kollisionen oder Verletzungen verhindert?

Goldene Regeln

Wenn wir die vielen Aspekte auf einen Nenner bringen wollen, dann kommen wir auf folgende Formeln:

Als Whale Watcher sind wir stets Gäste bei den Walen und Delphinen!
Es sollen stets die Tiere sein, die die Intensität des Kontakts mit den Menschen bestimmen.

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