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MEER bei der ECS Konferenz in Stralsund

Stralsund, März 2010

535f7e4693Mit großem Erfolg ging die jährliche Konferenz der European Cetacean Society (ECS) in Stralsund zu Ende. Etwa 450 Wissenschaftler aus aller Welt tauschten ihre Erkenntnisse und Erfahrungen miteinander aus. MEER e.V. war mit zwei wissenschaftlichen Postern und einer eigenen Delegation mit dabei.


Die Wunderschöne Hansestadt war mit ihrem berühmten Meeresmuseum und dem neuen, hochmodernen Ozeaneum ein sehr geeigneter Gastgeber für diese Konferenz. Das Thema lautete “Meeressäugerpopulationen: Herausforderungen für ihren Schutz in den kommenden zehn Jahren”.

 

MEER Wissenschaft

Volker Smit (2. Vorsitzender des MEER e.V.) vor unserem Poster

Zu diesem Thema passte auch das erste wissenschaftliche Poster des MEER e.V., dass die Lebensraumaufteilung verschiedener Cetaceenpopulationen vor La Gomera beleuchtete. Hierzu wurden erstmals die gesamten Sichtungsdaten von 1995 bis 2007 analysiert – insgesamt 5739 Sichtungen. Dabei zeigte sich, dass die fünf häufigsten Arten innerhalb desselben Lebensraumes ganz spezifische Gebiete bevorzugen, die sich durch die Parameter Abstand zur Küste, Meerestiefe und Neigung des Meeresbodens beschreiben lassen. Das für uns Menschen so gleichförmig aussehende marine Ökosystem ist also für die Cetaceen stark strukturiert und aufgeteilt, wobei sich das Vorkommen der Arten natürlich auch deutlich überlappt. (PDF Dateien des Posters stehen HIER zur Verfügung.)

 

MEER präsentiert zwei Poster

Fabian Ritter

Während der Konferenz konnten wir uns mit einigen renommierten Experten treffen und eine wissenschaftliche Kooperation ins Auge fassen. Dabei soll es um die Analyse unserer Daten im Hinblick auf mögliche langfristige Veränderungen gehen, die mit dem Klimawandel zu tun haben. Kernfrage wird dabei sein, ob sich die verschiedenen Arten vor La Gomera in Vorkommen und Verbreitung verändern, und welche Ursachen dies ggf. hat.

Das zweite Poster thematisierte die Kollisions-Problematik. Hier wurde eine Fast-Kollision zwischen einem Schiff und zwei Buckelwalen beschrieben. Die zugrunde liegenden Beobachtungen fanden in der Antarktis statt und stellen die erste detaillierte Beschreibung eines solchen Ereignisses dar. Hervorzuheben ist, dass die zwei Buckelwale offenbar das Herannahen des Schiffes nicht bemerkten, bis es nur noch wenige Meter von ihnen entfernt war. (PDF Dateien des Posters stehen HIER zur Verfügung.)

 

DUH und MEER e.V. gemeinsam

V.Smit und F. Ritter mit Erika Blank von der DUH

Während der gesamten Konferenz präsentierten sich zudem die Deutsche Umwelthilfe (DUH) zusammen mit den Projektpartner, unter anderem MEER e.V. Mit großformatigen, eigens angefertigten Bannern wurden die Projekte vorgestellt und Informationsmaterialien ausgelegt.

Insgesamt verlief die Konferenz für MEER e.V. sehr erfolgreich. Kerstin Neumann hatte im Vorfeld bereits an zwei Workshops teilgenommen und somit ebenfalls Kontakte geknüpft bzw. intensiviert. Die vielen Gespräche und Diskussionen verliefen produktiv und neue Kooperationen sind anvisiert.

Schließlich konnten die Konferenzteilnehmer am Abschlussabend noch ausgiebig feiern: Die Gastgeber hatten zum “Tanz unter den Walen” im neuen Ozeaneum gebeten…