„Artenschwund“ vor La Gomera 2011
Verschiebung der Sichtungshäufigkeiten
Der Schutz der Delfine und Wale auf den Kanaren steht vor neuen, großen Herausforderungen, denn es kam bei den Sichtungen in 2011 zu einer deutlichen Verschiebung der Artenzusammensetzung. Sichtungen von Gewöhnlichen Delfinen, und speziell die der Fleckendelfine (von denen wir bisher immer sehr viele Tiere sahen), waren wesentlich seltener als in den Jahren davor. Große Tümmler und Grindwale konnten dagegen häufiger beobachtet werden. Welche Ursachen bewirken diese Veränderungen? Haben wir es mit langfristigen Entwicklungen zu tun? Ist der Klimawandel schuld?
Eine weitere Veränderung bei den Sichtungen betrifft den Zustand der beobachteten Tiere. Augenscheinlich kranke, magere oder verletzte Delfine und Wale kamen in diesem Jahr ebenfalls häufiger vor. Den Populationen scheint es zunehmend schlechter zu gehen. Umso dringender ist es, dass wir unsere Bemühungen um die Einrichtung eines Schutzgebiets erfolgreich vorantreiben.
Bericht an die Regierung
Derzeit arbeiten wir dazu an einem umfassenden wissenschaftlichen Bericht, der die Einrichtung von Schutzgebieten vor La Gomera und anderswo auf den Kanaren vorantreiben soll. Darin fassen wir die wichtigsten Ergebnisse aus über 15 Jahren Forschung zusammen und begründen, warum das Meer vor La Gomera dringend verbesserten Schutz benötigt.
Unser Bericht geht aber noch einen Schritt weiter. In großem Detail beleuchtet er, wie ein Schutzgebiet aussehen sollte, das speziell dem Artenschutz dient und gleichzeitig die langfristige Nutzung im Sinne eines nachhaltigen Walbeobachtungstourismus erlaubt. Insofern beinhaltet der Bericht auch eine „Blaupause“ für Schutzgebiete im Allgemeinen.
Der Bericht richtet sich an die Entscheidungsträger in der Politik. Er wird nach Fertigstellung direkt an die Regierung der Kanarischen Inseln sowie die spanische Regierung in Madrid gesandt.
Ein Download des Dokumentes wird dann ebenfalls auf unsere Website zur Verfügung gestellt.