Inspiration!

Erlebnisbericht von Kursteilnehmerin Janine Stotz

2 Wochen Praktikumskurs auf La Gomera – lange habe ich darauf hingefiebert und hier kommt direkt der erste Spoiler: meine Erwartungen wurden in jeglicher Hinsicht übertroffen! Gleich nach der Anreise staunt man über die wunderschöne grüne Insel mit ihrer Bergkulisse und fühlt sich in dem entspannten Örtchen Valle Gran Rey mit seinen Hippie-Einflüssen direkt wohl. Tipp: unbedingt freie Zeit für Wanderungen nutzen! Nach einem ersten Welcome-Meeting, in dem wir uns als Gruppe kennengelernt haben und Details über den Ablauf des Kurses erfahren haben, konnten wir die erste Ausfahrt aufs Meer kaum erwarten.

Und als hätten es die Meeresbewohner geahnt, haben sie uns imposant willkommen geheißen: Gleich 150-200 Fleckendelfine haben uns neugierig begrüßt und lange ganz nah am Boot begleitet. Dass wir diese erste Ausfahrt erstmal einfach genießen durften, ohne wissenschaftliche Daten zu erheben, fand ich vom Konzept her klasse, denn bei all der Freude und Magie der ersten Sichtung hätte wohl ohnehin jeder das Datensammeln vergessen.

Trotzdem waren wir natürlich neugierig, wie man die verschiedenen Arten und ihr Verhalten identifizieren kann. Das wurde dann in den jeweiligen Arbeitstreffen Schritt für Schritt erklärt, so dass man auch als Nicht-Biologe bzw. ohne wissenschaftlichen Hintergrund gut folgen konnte. Für Fragen wurde sich immer Zeit genommen, und im weiteren Verlauf der Arbeitstreffen wurden auch wichtige Themen wie die Gefahr von Ship Strikes und der Schutz der Meeressäuger durch Regeln beim Whale Whatching thematisiert und kritisch diskutiert. Dabei wurde auch deutlich, wie sehr die Langzeitstudie von M.E.E.R. dabei hilft, wissenschaftliche Argumente für die Notwendigkeit dieser Regeln zu liefern.

Die Highlights bleiben natürlich die 7 Ausfahrten aufs Meer, die durch die zunehmende familiäre Atmosphäre unserer Gruppe auf dem kleinen Boot besonders intensiv waren. Schön war ebenfalls zu sehen, wie sich auch unser eigenes Verhalten je nach Sichtung angepasst hat – von aufgeregt bei den quirligen Delfinen bis hin zu ruhig und andächtig bei den langsam gleitenden Grindwalen. Meine Highlights waren die „Kindergärten“ der Grindwale, bei denen ein älteres Weibchen viele Jungtiere eng bei sich hütet, und der Delfinschwarm, den wir beim Jagen und Fressen inklusive Kampf um die Fische mit den Pardelas (Meeresvögel) beobachten durften.

Mein Fazit: 2 Wochen voll mit nachhaltigen Eindrücken, interessanten Menschen, tollen Inselkulissen, bewegenden Meeresbegegnungen, neuem Wissen und Denkanstößen, auch zum Thema allgemeiner Umwelt- und Tierschutz. Wenn ich in einem Wort zusammenfassen sollte, was ich mit nach Hause genommen habe: Inspiration!