Unsere Sommerkurs mit 28 Sichtungen bei 7 Ausfahrten und einer Gesamtsichtungszeit von knapp 994 Minuten ist nun leider zu Ende – wow das ist mal wieder ein neuer Rekord. Wollten wir daraus eine kleine Statistik machen, dann bedeutete das, dass uns im Durchschnitt zu mehr als 50% der Zeit, die wir auf dem Meer waren, Wale oder Delfine begleiteten. Teilweise hatten wir dann noch bei den Sichtungen mehrere Arten gleichzeitig in der Nähe des Bootes. Selbst uns „eingefleischten Whale Watchern“ verschlug es zuweilen die Sprache, bei so viel Aktivität über und unter Wasser, dann noch teilweise hunderte von Seevögeln, die dem großen Fressen beiwohnten.
Jetzt geht‘s dann an die an die Auswertung der Daten, denn jede Sichtung wird während des Kurses ausführlich dokumentiert und ausgewertet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren auch höchst zufrieden was sie uns über die bereits ausgewerteten Fragebögen mit einem Durchschnittswert von 9,33 von 10 möglichen Punkten rückmeldeten. Sie bekamen neben dem Einblick in die Verhaltensforschung auch noch Einblicke in andere Methoden der Meeresforschung wie Fischzählungen, Planktonbestimmung und Artenanalyse mithilfe von Transekten im Felswatt.
Am Ende haben wir nicht alle Wünsche erfüllen können: Die Pottwale blieben uns verborgen und auch der Walhai, mit dem wir gerne geschwommen wären, kam nicht vorbei ;-). Aber wir haben den Sichtungsrekord gebrochen und eine Menge einmaliger Situationen erlebt:
– Die Fleckendelfine haben uns Einblick in alle möglichen Verhaltensweisen gewährt. Vom Fressrausch mit hunderten Sturmtauchern bis hin zur „Sozialisierung“ in riesigen Gruppen mit Dutzenden von Sprüngen, Körperkontakten, Rennen und Annäherungen an unser Boot.
– Die Brydewale beim Fressen zu beobachten, war schon toll, eben einmalig, aber einen in unsere Kapitänin Carmen verliebten Brydewal auf Kuschelkurs, der sich immer wieder dem Boot nähert und Kontakt aufnimmt hätte man sich niemals träumen lassen.
– Die Konstanz der auf den Kanaren stationären Art der Pilotwale war für die Jahreszeit außergewöhnlich.
– Die gesamte mit den Tieren auf dem Wasser verbrachte Zeit stellt alles in den Schatten, was wir bisher zu bieten hatten.
Die große Zahl der Sichtungen und die damit verbundenen Auswertungen der Daten waren deutlich umfangreicher als erwartet, so dass der Kurs am Ende doch eher verhaltensbiologisch dominiert war.