10 Jan

Seebeben in Asien

10. Januar 2005

Die Ereignisse nach der Flutkatastrophe in Asien haben auch uns, das Team des MEER e.V., sehr erschüttert. Wir denken an die unzähligen Opfer und Betroffenen und möchten hiermit unser tiefes Mitgefühl ausdrücken.

Wir stehen dem Ausmaß der Katastrophe fassungslos gegenüber. Die Folgen des Seebebens sind unvorstellbar und haben globale Dimensionen. (Übrigens auch in geophysikalischer Sicht: die Erdachse hat sich aufgrund des Bebens und des Tsunamis um ca. 2,5 cm verschoben und die Erdumdrehung um drei Mikrosekunden beschleunigt – Quelle: wikipedia.de). Dass diese Katastrophe „aus dem Meer“ kam, muss uns als Organisation, die sich für dessen Schutz einsetzt, beschäftigen. Aber von einem „Terrorakt der Natur“ zu sprechen, wie das in manchen Medien der Fall war, ist vollkommen unangemessen.

Es mag noch zu früh sein, darüber nachzudenken welches die Lehren aus dieser Sintflut sind, dennoch machen uns solche Ereignisse vor allem eines deutlich: dass wir einen lebendigen, aktiven Planeten bewohnen und wir die Natur niemals beherrschen können, dass eine Kontrolle nicht möglich ist. Das mahnt uns zu großer Demut und großem Respekt, macht uns nachdenken über die Stellung des Menschen im großen Gefüge „Planet Erde“.

Der MEER e.V. will mit seiner Arbeit Bewusstsein für die Verletzlichkeit des Meeres gegenüber menschlichen Handelns schaffen. Die Flutkatastrophe führt uns unsere eigene Verletzlichkeit vor Augen: das Meer hält uns den Spiegel vor. Die Natur „schlägt nicht zurück“, aber sie lässt uns erahnen, welche Konsequenzen auch unser eigenes Tun haben kann. Schließlich sind die Auswirkungen unserer Unsorgsamkeit auf die Meere -Überfischung, Meeresverschmutzung, Klimawandel, usw. –  längst global. Daher müssen wir nun umso mehr alles daran setzen, dass wir zumindest keine „selbstgemachten“ Katastrophen verursachen!

 

Das Seebeben: Haben die Delfine es gespürt?

10. Januar 2005 – Laut einem Bericht der „Badischen Zeitung“ gab es in Sri Lanka, einem der am meisten betroffenen Gebiete der Flutkatastrophe, keine Berichte über tote Tiere. Auch auf Luftaufnahmen seien keine Tierleichen zu sehen. Die Eingeborenenstämme auf den Andamanen-Inseln haben ohne große Verluste überlebt, da sie sich rechtzeitig vor den herannahenden Wassermassen in Sicherheit brachten. Anscheinend haben sie bestimmte Anzeichen und Signale erkannt, die von der Tierwelt ausgingen. Das Gezwitscher von Vögeln, auffälliges Verhalten von Eidechsen und Delfinen und ins Landesinnere flüchtende Elefanten werden als Beispiele genannt. Es ist zu vermuten, dass dies das einzig funktionierende Frühwarnsystem im Katastrophengebiet war, und zahlreichen Menschen, die es verstanden, die Zeichen richtig zu deuten, das Leben rettete.

Die Natur hat wie so oft anscheinend die Lösung bereits parat. Bleibt die Frage, worauf Delfine, Elefanten und Eidechsen reagieren, wenn sie solche Ereignisse erspüren, wie ihr sechster Sinn funktioniert. Sind es für uns Menschen nicht wahrnehmbare Vibrationen der Erde/des Wassers? Veränderungen des Luftdrucks? Hören sie die Flut kommen? Es erscheint sinnvoll, solchen Fragen systematisch nachzugehen, damit der Mensch in Zukunft besser auf solche Ereignisse vorbereitet ist. In entlegenen Gebieten ist dies wohlmöglich die einzige Möglichkeit, sich zu schützen, noch dazu unabhängig von Kommunikationssystemen, und vor allem schnell…