Animationsfilm über die Überfischung des Nordatlantiks
Berlin/Dessau, 2016.
Neuer Film über M.E.E.R. e.V. geht voran!
In Kooperation mit der Hochschule Anhalt wird derzeit ein neuer Film über M.E.E.R. e.V. und seinen Kooperationspartner OCEANO erstellt. Prof Hartmann und seine StudentInnen vom Fachbereich Design leisteten und leisten dabei ganze Arbeit, nicht nur bei den wundervollen Aufnahmen, die während einer unserer Praktikumskurse im letzten Jahr entstanden, sondern auch in der kunstvollen Aufbereitung, Vertonung und dem Einbinden von Sachwissen durch Animationsfilme. In einem studentischen Projekt sind in diesem Zusammenhang mehrere interessante Animationen zu verschiedenen Themen entstanden, die für La Gomera wichtig sind, z.B. über Schnellfähren oder Überfischung. Einige davon werden im Film zu sehen sein, aber leider werden nicht alle integriert werden können. Daher möchten wir hier den sehr ansprechenden Animationsfilm von Daniel Böhme vorstellen, der sich dem wichtigen Thema Überfischung widmet:
Animationsfilm über Überfischung
„Die Überfischung des Nordatlantiks“
von Daniel Böhme
Link zum Film
Beschreibung: Die Überfischung des Nordatlantiks und der Kanarischen Inseln war das Thema dieser Arbeit. In etwa 100 Sekunden wird kurz und schlüssig erklärt, welche Gründe für ein Verbot der illegalen Fischerei vor den Kanaren sprechen und wie die Fauna des Nordatlantiks durch riesige Trawler mit gigantischen Schleppnetzen rücksichtslos zerstört wird. Das Nachsehen haben die traditionellen Fischer, denen durch diesen Raubbau an der Natur die Lebensgrundlage genommen wird. Der Film wurde im Cel-Shading Look gerendert und orientiert sich farblich an den typischen Farben der maritimen Welt der Kanaren.
Industrielle Fischerei
Die Animation behandelt wesentliche Aspekte in kurzer einprägsamer Form: Sie beleuchtet die Verdrängung der traditionelle durch industrielle Fischerei, den konfliktreichen Ansatz der Fischzucht/Aquakultur sowie das Problem der illegalen Fischerei. Bei der industriellen Fischerei sind v.a. die Beifänge in großen Mengen und von z.T. geschützten Arten zu beklagen. Ein nachhaltiges Management der Bestände ist kaum möglich, zudem werden lokale Traditionen und die Einkommensmöglichkeiten von Einheimischen zerstört, obwohl es gerade auf den kanarischen Inseln einfach wäre, dem wachsenden Bestreben von konsumbewussten Touristen nachzukommen, die regional und artgerecht gefangenen Fisch von lokalen Unternehmern kaufen wollen.
Aquakultur
Mit Fischzucht aus Aquakultur wurde zunächst versucht, dem Problem der Verdrängung und Überfischung zu begegnen. Die intensive Fütterung und standardmäßige Medikamentierung der in küstennahen Gewässern gehaltenen nicht-einheimischen Fische führen zu massiven Umweltschäden und stören die Wasserqualität sowie Gesundheit und Verhalten der wildlebenden einheimischen Tiere. Der M.E.E.R. e.V. hat sich bereits vor Jahren mit dem Thema auseinandergesetzt und Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die Artikel zum Thema Fischzucht & Delfine und speziell der Situation vor La Gomera finden Sie hier und hier.
Probleme durch illegale Fischerei
Illegale Fischerei bringt eine Vielzahl von Problemen für die kanarischen Inseln mit sich. Nicht nur, dass durch maximale Profigier und entsprechende Fangmethoden mit riesigen Schiffen jeder Ansatz von nachhaltigem Management unterlaufen wird sowie nationales und internationales Recht mit Füßen getreten wird. Erst im Frühjahr des letzten Jahres hatte der russische Fischtrawler „Oleg Naydenov“, der im Hafen von Las Palmas (Gran Canaria) Station gemacht hatte, Feuer gefangen. Nachdem der Brand nicht unter Kontrolle gebracht werden konnte, wurde er kurzerhand etwa 15 Meilen aufs Meer geschleppt, wo er schließlich sank und eine folgenschwere Ölkatastrophe verursachte, die nicht nur Strände von Gran Canaria verölte, sondern die ganze Region langfristig belasten wird (mehr dazu hier). Der „Oleg Naydenov“ wird zudem vorgeworfen, seit Jahren illegalen Fischfang im Atlantik zu betreiben…