1 Okt

Delfine, Wale und Plastik…

Kanarische Inseln, Oktober 2009

(c) Nina Strüh

(c) Nina Strüh

Eine Untersuchung der kanarischen Organisation Canarias Conservación (Partner des MEER e.V.) in Zusammenarbeit mit der Universität Aberdeen stellte fest, dass viele der auf den Kanarischen Inseln gestrandeten Tiere Plastikmüll im Magen hatten. Insgesamt wurden 23 der Tiere untersucht, die immer wieder an den Küsten der Inseln stranden. Fünf davon, das entspricht einem Anteil von 22%, hatten Plastik-Artikel, z.B. ganze Plastiktüten oder Reste alter Netze in den Eingeweiden.

 

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Tümmler (vor Gomera) mit Plastiktüte (c) Nina StrüH

Eine Untersuchung der kanarischen Organisation Canarias Conservación (Partner des MEER e.V.) in Zusammenarbeit mit der Universität Aberdeen stellte fest, dass viele der auf den Kanarischen Inseln gestrandeten Tiere Plastikmüll im Magen hatten. Insgesamt wurden 23 der Tiere untersucht, die immer wieder an den Küsten der Inseln stranden. Fünf davon, das entspricht einem Anteil von 22%, hatten Plastik-Artikel im Magen.

Je ein Pottwal, Zwergpottwal, Gervais-Schnabelwal, Blauweißer Delfin und Borneodelfin waren betroffen. Man fand teilweise große Stücke Plastik, komplette Plastiktüten und Kunststoff-Filamente, die aller Wahrscheinlichkeit von alten Fischernetzen stammen. Ein Pottwal führte außerdem einen Metallhaken in seinem Innern mit sich. Die Tiere verschlucken diese Produkte entweder weil sie sie mit Nahrung verwechseln oder weil sie in direkten Kontakt mit der Fischerei kommen, Wale und Delfine „stehlen“ nicht selten gefangene Fische von Angeln oder aus Netzen – wie wir alle wissen, nicht selten mit weit tragischerem Ausgang…

Die Tatsache, dass es sich bei den nun untersuchten Tieren sämtlich um Arten handelt, die auf der Hochsee leben, zeigt wie umgreifend das Problem der Meereverschmutzung mit menschlichen Abfallprodukten heutzutage ist. Dabei ist die Problematik des so genannten „Mikroplastik“ möglicherweise noch um Dimensionen größer: Durch die Verwitterung wird Plastik im Meer in immer weitere Partikel zerlegt, die irgendwann so klein sind, dass sie als mikroskopisch kleine Teilchen in die Nahrunskette gelangen – mit nicht absehbaren folgen für Meeressäuger, Vögel, Fische, usw.

Dagegen helfen im Prinzip ganz einfache Maßnahmen, zu denen jeder von uns beitragen kann: Möglichst viel Müll vermeiden und Fisch nur aus zertifiziert nachhaltiger Fischerei konsumieren!