MEER bei der ECS in Frankreich
La Rochelle, April 2004
Anfang April fand in La Rochelle (Frankreich) die jährliche Konferenz der European Cetacean Society (ECS) statt. MEER e.V. war dabei. Nach der erfolgreichen Studie zu den Rauzahndelfinen vor La Gomera wurden deren wichtigste Ergebnisse in La Rochelle dem internationalen Fachpublikum vorgestellt. Diese erste Photo-ID Studie an Rauzahndelfinen, die u.a. den Nachweis erbrachte, dass es sich vor La Gomera um eine ortstreue Population handelt, stieß dabei auf reges Interesse.
Die Konferenz wurde außerdem dazu genutzt, neue Bekanntschaften zu machen und alte aufzufrischen. So wurde beispielsweise eine gemeinsame Photo-ID Studie zusammen mit Forschern, die auf Gran Canaria arbeiten, ins Auge gefaßt. Des weiteren erfuhren wir im Gespräch mit Experten einiges über die aktuelle Whale Watching Situation an verschiedenen Plätzen der Welt.
Workshop zum Militärsonar-Schnabelwal-Problem
Im Vorfeld der Konferenz wurde ein Workshop zum Thema „Schnabelwale und das Militärsonar“ abgehalten, an dem auch MEER teilnahm. Auf diesem Workshop trafen sich zahlreiche Fachleute verschiedener Disziplinen (u.a. von der NATO) um die möglichen Zusammenhänge zwischen dem Einsatz von militärischen Sonargeräten und Massenstrandungen von Schnabelwalen zu beleuchten. Die neuesten Forschungsergebnisse deuten immer mehr darauf hin, dass die Wale wahrscheinlich durch eine Schreckreaktion aufgrund der extrem lauten Sonargeräte schneller auftauchen, als es ihre Physiologie zuläßt. Bei gestrandeten Tieren hatte man Anzeichen für die Taucherkrankheit gefunden, von der man lange Zeit dachte, dass sie für Wale keine echtes Risiko darstellt. Das war allerdings offenbar nur so lange der Fall, bis der Mensch kam und die Ozeane mit extrem lauten Schall verschmutzte…