7 Jun

Bericht: Proteste gegen die Ölbohrungen vor den Kanaren

Ölbohrungen1Berlin, Juni 2014. Am 05. Juni, dem weltweiten „Tag der Umwelt“, haben sich die fünf großen Naturschutzorganisationen zu Protesten in Madrid zusammengefunden, um auf die Problematik der Bohrungen hinzuweisen. Anlass war die Entscheidung des spanischen Umweltministeriums der vergangen Woche, die Probebohrungen vor den Kanaren zuzulassen. Mit dieser Aktion wollten sie die Proteste im ganzen Land unterstützen

Berlin, Juni 2014. Zusammengestellt auf Grundlage der Artikel von „Ecologistas en Acción“, übersetzt und zusammengefasst vom aktiven M.E.E.R. e.V. Mitglied Volker Böhlke.

Am 05. Juni, dem weltweiten „Tag der Umwelt“, haben sich die fünf großen Naturschutzorganisationen Amigos de la tierra, Ecologistas en Acción, Greenpeace, SEO/BirdLife und WWF zu Protesten in Madrid zusammengefunden, um auf die Problematik der Bohrungen hinzuweisen. Anlass war die Entscheidung des spanischen Umweltministeriums der vergangen Woche, die Probebohrungen vor den Kanaren zuzulassen. Mit dieser Aktion wollten sie die Proteste im ganzen Land unterstützen, die am folgenden Wochenende stattfinden sollten.

Große Beteiligung an den Protesten

Proteste gegen Ölbohrungen vor den KanarenTeilnehmerzahlen an der Demo am 7. Juni 2014:

• 35.000 personas en Lanzarote.
• 25.000 personas en Fuerteventura.
• Más de 150 personas en La Graciosa.
• 1.000 personas en La Gomera.
• 1.600 personas en La Palma.
• 300 personas en El Hierro.
• 65.000 personas en Tenerife.
• 80.000 personas en Gran Canaria.

Es wird klargestellt, dass alle Kanaren hier an einem Strang ziehen. Dies bezieht sich auch auf die kritische Tatsache, dass die Erlaubnis direkt nach den Wahlen erteilt wurde und dass die Umweltverträglichkeitsprüfung nicht den minimalsten Anforderungen entspricht. Das höchste Gericht wurde auffordert, den Einsprüchen der Umweltverbände stattzugeben. Ebenso wurde die Regierung aufgefordert, die Meinung der Bevölkerung zu respektieren.

Als Antwort auf die von der interessierten Repsol eingereichten Umweltverträglichkeitsprüfung hat das Umweltministerium ebenfalls eine Studie „Declaración de impacto“ herausgegeben, die als Entscheidungsgrundlage für die Regierung dient. Diese wird stark kritisiert, da vom Ministerium das Risiko für eine Ölpest hundertmal geringer eingestuft wird, als es die Berechnung von einem öffentlichen Untersuchungszentrum ergeben hat.

Wie geht es weiter?

Nach der Anerkennung des Königlichen Dekretes, welches die Bohrungen erlaubt, durch das höchste spanische Gericht, kündigt Ecologistas en Acción weitere Protestaktionen an. Sie werden weitere Ungereimtheiten anzeigen und die kanarische Regierung fortwährend drängen, eine Volksabstimmung durchzuführen.

In der letzten der wöchentlichen Sitzungen von Ben Magec auf Teneriffa beschreibt der Anwalt Javier Díaz Reixa die Situation nach dem Urteil über die Zurückweisung der Einsprüche gegen das Königliche Dekret, welches die Bohrungen erlaubt: Nach seiner Darstellung geht der einzige gangbare Weg gegen die „Prospecciones“ über die Politik. Der Druck aus der Bevölkerung sei dementsprechend das einzige Mittel, mit dem man etwas erreichen könne. So sind die nächsten Aktionen 1) die Darstellung einer „marea negra“ einer Ölpest am Strand von Las Teresitas (und an vielen anderen Stellen) und 2) eine „balconada“, bei der jeder, der mag ein Plakat gegen die Bohrungen von seinem Balkon herabhängen lässt, um so seine Meinung kundzutun.

Eine Umfrage in Europapress zeigt bereits nach einem Tag ein klares Ergebnis: 85,44 % der Befragten sind mit den Bohrungen nicht einverstanden, weil sie eine Bedrohungen für die Umwelt darstellen. Demgegenüber stehen 14,56%, die meinen, die Bohrungen nach Öl können eine Bereicherung bezüglich der energetischen Entwicklung sein. Anteilseigner an diesem Projekt von Repsol ist übrigens die RWE DEA (mit 20 %), die sich schon im vergangenen Jahr daraus zurückziehen wollte.

Quellen:

www.ecologistasenaccion.org/article28112.html
www.ecologistasenaccion.org/article28127.html
www.ecologistasenaccion.org/article28117.html
www.ecologistasenaccion.org/article28124.html
www.ecologistasenaccion.org/article28150.html
www.ecologistasenaccion.org/article28217.html

 

Fotos: Ecologistas en Acción – Demonstranten am 7. Juni 2014