PM Sylt Wattenmeer
Pressemitteilung – Sylt/Berlin, 27.06.2025 – M.E.E.R. e.V. und Schutzstation Wattenmeer fordern besseren Schutz für Wale in der Nordsee
Anfang Juni wurde ein toter Zwergwal am Strand von Rantum auf Sylt angespült. Das Tier hatte sich in einer Fischereileine verfangen, die zu einem Krebsfangkorb der irischen Firma McBride Fishing gehörte. Die Leine hatte sich um den Kopf des Wals gelegt – eine Todesfalle.
Der Vorfall zeigt auf erschreckende Weise, dass selbst Großwale in deutschen Gewässern durch Fischereigerät bedroht sind – und das teils sogar innerhalb von Meeresschutzgebieten.
Die Umweltverbände kritisieren, dass gefährliche Fangmethoden wie die Krebsfischerei mit Leinen nach wie vor in Schutzgebieten wie dem Sylter Außenriff erlaubt sind. Dabei zeigen Studien, dass Verstrickungen in solchen Fanggeräten weltweit zu den häufigsten Todesursachen
bei Walen zählen. M.E.E.R. e.V. und die Schutzstation Wattenmeer fordern daher die zuständigen Bundesministerien für Umwelt sowie Landwirtschaft und Fischerei auf,endlich wirksame Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehören ein Verbot leinenbasierter Fangmethoden in Schutzgebieten und eine
Umstellung auf wal-sichere Fischereisysteme, wie etwa leinenfreie Körbe.
Der Fall des Zwergwals vor Sylt macht deutlich: Die Nordsee ist kein sicherer Lebensraum für Meeressäuger, solange wirtschaftliche Interessen über wirksamen Meeresschutz gestellt werden. Es braucht ein klares Umdenken in der Fischereipolitik – national wie auf EU-Ebene.
Details unter https://www.natuerlich-sylt.com/aktuell/
Foto: M. Zimpel